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Auf ein Wort

Okay, die Überschrift war eine Falle, es sind schon ein paar mehr Wörter, aber dieses Kapitel ist wichtig, vielleicht das wichtigste von allen, weil es hier um Euch geht. Also nehmt Euch doch bitte die 3 Minuten.

Ich will jetzt nicht klingen, wie der nervigere Eurer beiden Elternteile, aber wir müssen reden.

Ich habe in meinem Leben schon viele Menschen kennengelernt, die Cannabis konsumieren. Darunter waren solche, die mit der Droge Cannabis gut umgehen konnten, und andere, die das nicht hingekriegt haben. Was jetzt einen guten und verantwortungsbewussten Umgang mit Drogen ausmacht, darüber scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde es da einfacher zu definieren, was ich als einen nicht guten Umgang mit Cannabis bezeichnen würde.

Ganz grob würde ich jetzt erst mal sagen: wenn Euer Konsum negative Auswirkungen auf Euer Leben hat, privat oder beruflich, dann seid ehrlich zu Euch selbst und seht ein, dass Ihr ein problematisches Konsumverhalten entwickelt habt.

Da gibt es ein paar Verhaltensweisen, auf die Ihr achten solltet.

Wenn Ihr bspw. Eure Familie vernachlässigt um lieber zu kiffen. Das wäre so ein ganz offensichtlicher Klassiker, bei dem Ihr Euer Verhalten zwingend und sehr dringend hinterfragen solltet.

Oder wenn Ihr oft Gedanken habt wie:

  • Wenn ich da nicht kiffen kann, gehe ich da nicht hin.
  • Ich muss heute unbedingt noch … , aber davor rolle ich mir noch ein Tütchen.
  • Immer wenn ich traurig bin und einen rauche, fühle ich mich danach ein bisschen besser.
  • Wenn ich Gras rauche, kann ich dies und das einfach besser.
  • Wenn ich kiffe, bin ich weniger aufgeregt/nervös/ängstlich.

Wenn Ihr Euch in diesen Sätzen wiedererkennt – keine Panik. Das bedeutet nicht, dass Ihr ein gewaltiges Problem habt, aber es sollte Euch ein wenig die Sinne schärfen und Euch dazu animieren, Euer Konsumverhalten ehrlich und kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls gegen zu steuern.

Und was wenn man über diesen Punkt hinaus ist? Wenn man die Kontrolle verloren hat? Der Worst Case, nur noch zu Hause sitzen, kiffen, sonst nix mehr, völlig isoliert? Auch dann gilt erst mal – keine Panik. Die Situation mag noch so schlecht sein, ausweglos ist sie niemals und Panik ist nie ein guter Ratgeber. Aber in dieser Situation müsst Ihr handeln, bitte.

Die gute Nachricht ist: Ihr seid nicht allein. Es gibt viele Anlaufstellen, an die Ihr Euch wenden könnt. Ein paar davon haben wir Euch weiter unten auch verlinkt.

Ich weiß, um Hilfe bitten ist nicht leicht. Da hat man schräge Gedanken und Gefühle, Angst die Karten auf den Tisch zu legen, Angst vor Ablehnung. Das Gefühl, dass der eigene Fall vielleicht nicht schlimm genug ist, um Hilfe erbitten zu dürfen. Oder das Gegenteil, dass man befürchtet, dass die einem sagen: „Sorry aber Du bist einfach zu kaputt, Dir können wir hier nicht helfen.“

Diese Gedanken zu haben ist in dieser Situation nicht ungewöhnlich, aber bitte glaubt mir, nichts dergleichen wird passieren.

Bei den verschiedenen Anlaufstellen arbeiten echt gute Menschen, die Profis sind, die Euch ernst nehmen und auch nicht von oben herab behandeln werden. Die niemanden auslachen oder mit seinen/ihren Ängsten alleine lassen. Und die mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit auch schon deutlich kaputteren Menschen als Euch haben helfen können. Also ignoriert Eure Ängste, schämt Euch nicht, sammelt Eure Kraft, seid kurz mutig und schreibt denen oder ruft die an. Macht es für Euch. Es lohnt sich. Ihr werdet das nicht bereuen. Versprochen.

Und hier könnt Ihr gute Menschen finden, die Euch helfen:

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