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Die Idee

Schlaue Zitate auf Tips zu drucken ist wirklich eine meisterhafte Idee und wie bei den allermeisten meisterhaften Ideen war es leider nicht ich, dem sie in den Sinn kam, sondern in dem Fall war es einer meiner besten Freunde. Oha! Erst ist das Wir ein Ich und jetzt geht das Ich auch noch mit einer fremden Idee hausieren? So ist das also beim Gutmenschen, da jagt ja eine Überraschung die nächste. Aber wartet ab und lasst mich das erklären.

Es war an meinem Geburtstag, an welchem genau weiß ich nicht mehr, vermutlich irgendwas so um den 20., ist schon ein paar Jahre her, als ich von eben jenem Freund ein ganz besonderes Geschenk in die Hand gedrückt bekam. Eine Packung Tips, bei der er auf jeden einzelnen Tip so feinsäuberlich, wie seine Handschrift es eben zu lies, ein kurzes Zitat geschrieben hatte. Naja okay, nicht auf jeden, nach gut der Hälfte war er offenbar entweder mit seinen Weisheiten oder seiner Geduld am Ende, aber ich weiß noch, wie sehr ich mich darüber gefreut habe, da so ein kreatives Geschenk in unserem Freundeskreis eher selten war. Und natürlich auch, weil er sich daran erinnert hatte, dass ich schlaue Zitate gut finde und Tips, naja, auch. So wurde diese tolle Idee geboren, nur erkannt wurde sie nicht und darum ging sie, wie vermutlich viele andere tolle Ideen auch, einfach wieder in Rauch auf.

Knapp 15 Jahre später saß ich abends bei mir auf dem Sofa und betrachtete eine Packung Tips, die ich kurz zuvor gekauft hatte, als mir plötzlich das Geburtstaggeschenk von damals wieder in den Kopf schoss. Mit Zitaten bedruckte Tips herstellen und verkaufen, das sollte doch eigentlich irgendwie möglich sein, oder? Nach etwas Grübeln darüber, wie realistisch die Idee wohl ist, aus dem Nichts und fast komplett ohne Ahnung ein Produkt zu entwickeln und dann vielleicht sogar noch ein Unternehmen zu gründen, kam ich zu dem Schluss, dass es wohl zumindest einen Versuch wert sein könnte. Und dann tat ich das, was sich an dieser Stelle gehört und was mich hoffentlich von manch anderem Unsympathen der Wirtschaftsgeschichte unterscheidet: Ich griff zum Telefon und rief meinen Kumpel, den ich zum Glück auch heute noch zu meinen besten Freunden zählen darf, an und erzählte ihm von meiner Idee, die ja ursprünglich eigentlich seine Idee war. Ich hoffte, ihn als Partner für das Projekt gewinnen zu können, da mir einerseits klar war, dass der Weg von der bloßen Idee bis zu einem fertigen Produkt ein ziemlich wilder Ritt werden würde, den man sich besser nicht alleine geben sollte, aber auf der anderen Seite auch, weil ich mir einfach nichts besseres vorstellen kann, als mit einem so guten Freund zusammen zu arbeiten. Nun ja, zu meinem Pech hatte mein Kumpel damals bereits einen interessanten und auch sehr wichtigen Job, der ihm auch heute noch große Freude bereitet, und so habe ich es trotz mehrerer Anläufe bis heute noch nicht geschafft, ihn dazu zu überreden, das Tip-Ding mit mir gemeinsam durchzuziehen. Aber ich versuche es in unregelmäßigen Abständen weiter und bleibe nervig, also abwarten.

Auch wenn es mir damals noch nicht gelang, meinen zukünftigen Geschäftspartner von dieser großartigen Idee zu überzeugen, war ich seitdem Feuer und Flamme für das Projekt. Kennt Ihr das, wenn man einen einmal gedachten Gedanken einfach nicht mehr eingefangen kriegt? Genau das passierte an diesem Abend auf meinem Sofa, als ich da saß, mit den Tips in der Hand.

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